Moin Moin, liebe Sorores und Erdenbürger,
wir haben eine wichtige Aufgabe, wir Sorores-Engel, denn einmal im Jahr fliegen wir zur Erde zum Weihnachtsmarkt der Kieler Serviceclubs, um die Menschen zu beglücken.
Und so war es beim letzten Mal: Gemütlich beim Engelsfrühstück um 9:30 planten wir unseren Flug. Aber es schien gefährlich zu werden. Es stürmte. Oberengel Dorothee schaute ängstlich auf ihre Windfinder-App. Windstärke 8 mit Böen in Windstärke 9 waren angesagt. Engel Babette, gerade aus Argentinien zurückgekehrt, berichtete von heftigen Stürmen und dass sie im Landeanflug gesehen habe, dass einige Zelte auf dem Vorplatz der Pauluskirche, die für den Weihnachtsmarkt aufgebaut waren, weggeflogen waren. Die Menschenkinder seien hektisch herumgelaufen und haben mit Tauen ihr Hab und Gut gesichert.
Also nichts mit Traum von Schneeflocken und beschaulichem Weihnachtsmarkt! Wir machten uns flugtauglich. Wenigstens regnete es nicht und es war nicht sehr kalt. So konnte die besonders warme Engelsunterwäsche im Himmel bleiben. Wir überprüften mehrmals unsere Flügel, übten Start und Landung, Engelchen Nina und Kati setzten Sturmmützen auf, Engel Beatrice und Susanne sicherten besonders ihren Heiligenschein und los gings. Mutig mit dem Engelsschnaps im Gepäck starteten wir unsere irdische Mission. Wir landeten mit Schwierigkeiten um Punkt 11:45 Uhr (eine Viertelstunde vor der Zeit) auf dem Kirchplatz.
Da stand eine wunderschön dekorierte SI-Hütte mit vielen Leckereien und fröhlichen Sorores, die uns besorgt in Empfang nahmen.
Trotz des Sturms hatten wir nur Augen für die schönen Sachen. Die Menschenkinder waren erfinderisch. Einige verkauften aus Autos und Bussen, weil ihre Zelte kaputt waren. Bei einigen musste man den Eingang suchen, da sie nur über die windabgekehrte Seite zu erreichen waren. Aber wir sahen nur nette Leute, die trotz des Sturms kamen, die glänzenden Kinderaugen. Wir naschten Lachs und Erbsensuppe, Kürbissuppe, Pförtchen (was immer das auch war), selbst gebackene Waffeln, Plätzchen und so manchen himmlischen Tunk. Und da wir fleißige Engel waren, verkauften wir hurtig das komplette Feuerwasser und unseren Kaffeelikör Kahlua und retteten uns so oft es ging in Zelte von netten Serviceclubs.
Insgesamt war es wieder ein großartiges Erlebnis unter den Erdenbürgern sein zu dürfen, so dass wir müde, verfroren, aber glücklich den Heimflug antreten konnten. Gott sei Dank hatte sich der Sturm gelegt, so dass wir „gemütlich“ mit dickem Bauch heimfliegen konnten.
Herzlichen Dank an alle, die alles so toll organisiert haben. Dank auch an alle, die selbstgemachte Brände und Schnaps gestiftet haben sowie die vielen Dinge, die die fleißigen Clubschwestern vom SI-Club Kiel Baltica in ihrer Hütte verkauft haben. Vielen vielen Dank auch an alle, die gar nicht eingeteilt waren und trotzdem halfen. Danke auch an die Männer, die geschleppt und geschuftet haben!
Wir haben es wieder einmal geschafft und vielleicht mehr als in den letzten Jahren eingenommen. Euer Oberengel Dorothee