Gewaltfreiheit auch in Pandemie-Zeiten

Das Recht auf Gewaltfreiheit gilt auch in Pandemie-Zeiten. Der Landesverband Frauenberatung Schleswig-Holstein e.V. (LFSH) informiert zum Thema Ausgangsbeschränkung. Alles Wichtige im Anhang Ausgangssperre 1-4.

Eine Übersicht der Frauenberatungsstellen und -notrufe in Schleswig-Holstein ist unter www.lfsh.de/beratungsstellen zu finden.

Neues soziales Projekt: Jooweedoo

yooweedoo – die  Zukunftsmacher*innen

Anlässlich der Mitgliederversammlung des SI-Club Kiel Baltica wurde am 23.3.21 ein neues soziales Projekt gewählt, für das sich die Clubschwestern in Zukunft einsetzen werden:

Was ist yooweedoo – die Zukunftsmacher*innen?

„yooweedoo“ ist ein Programm bzw. Studienzweig der School of Sustainability der CAU Kiel. Ziel des Studienzweiges, bzw. Programms ist es, die Studierenden bei der Gründung von nachhaltigen und sozialunternehmerischen Geschäftsideen zu unterstützen.  Die Mehrzahl der Studierenden sind Frauen.

yooweedoo ertüchtigt einerseits Frauen in speziellen Kursen, Wege in die Selbständigkeit zu finden, lehrt sie, sich ihrer Stärken bewusst zu werden, lehrt zu führen und Familie und Karriere unter einen Hut zu bringen. Anderseits lernen die Studierenden „nachhaltige“ Unternehmensideen zu entwickeln und umzusetzen.

Die Projektideen von yooweedoo beschäftigen sich mit den Themen wie Upcycling, Ressourcenschutz, Reduzierung von Lebensmittelverschwendung, Klimaschutz, aber auch mit Themen wie Feminismus, Rassismus, Religionsfreiheit und Gender.

Wie wollen wir unterstützen?

 Unsere Spendengelder werden einerseits für die Förderung von Frauen eingesetzt, indem wir frauenspezifische Angebote des Women Entrepreneurship Programms unterstützen. Darüber hinaus wollen wir einen Frauen-Preis für den yooweedoo Ideenwettbewerb ausloben. Abhängig von der zur Verfügung stehenden Fördersumme beteiligen sich pro Jahr 30 – 60 Projekte mit vielen Damen-Teams. Die Preisgelder  dienen dazu, die ersten Schritte als Unternehmerin zu ermöglichen.

yooweedoo wird zu einem Teil von der Uni getragen, zum anderen Teil von der Zukunftsmacher Akademie gemeinnützige UG (haftungsbeschränkt). Sie ist vom Finanzamt Kiel als gemeinnützig anerkannt. Die Spendengelder fließen an die Zukunftsmacher Akademie gUG (haftungsbeschränkt).

„Wir alle haben Ideen für eine gerechtere, nachhaltigere und bessere Welt. Für die Gesellschaft, die Demokratie und unseren Planenten ist es entscheidend, dass wir aus diesen Ideen Realität machen, dass wir endlich von „man müsste mal …“ zum „jetzt machen wir…“ kommen. Davon lebt unsere Gesellschaft. Und genau das bedeutet Social Entrepreneurship: Wir unternehmen etwas, um Probleme in Umwelt und Gesellschaft zu lösen, um die Welt im Kleinen und manchmal auch im Großen zu verbessern,“ sagt Prof. Christoph Corves, verantwortlicher Professor und geistiger Kopf von yooweedoo.

Seit 2010 hat sich yooweedoo zu einem bundesweit anerkannten Leuchtturmprojekt für transfromatives Lernen und die Zusammenarbeit zwischen Universität und Gesellschaft entwickelt.

Frauen verdienen 13 % weniger als Männer

Zwischen dem Bruttostundenverdienst von Frauen und Männern klafft in Schleswig-Holstein eine Lücke von 2,65 Euro. Während Frauen im Norden im vergangenen Jahr durchschnittlich 17,50 Euro in der Stunde erhielten, bekamen Männer 20,15 Euro, wie das Statistikamt Nord berichtete. Damit betrug der Verdienstunterschied 13 %. In Deutschland insgesamt waren es im Durchschnitt 18 %.  Grund für die Verdienstdifferenz sind strukturelle Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So arbeiten Frauen häufiger in Branchen und Berufen mit schlechterer Bezahlung und darüber hinaus seltener in Führungspositionen. Hervorzuheben ist, dass Frauen aber auch mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien weniger verdienen als Männer. Von einer echten Gleichbehandlung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt ist man noch lange entfernt.

Weltfrauentag

WeltfrauentagStatement zum Weltfrauentag am 08.03.2021

Die deutsche Politikerin, Friedensaktivistin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin (1857 – 1933) schrieb 1889: „Wie der Arbeiter vom Kapitalisten unterjocht wird, so die Frau vom Manne; und sie wird unter­jocht bleiben, solange sie nicht wirtschaftlich unabhängig dasteht.“

In ihrem Kampf für die Emanzipa­tion, in dem sie sich bewusst von der bürgerlichen Frauenbewegung abgrenzte, gelang es ihr während der zweiten sozialistischen internationalen Frauenkonferenz 1910 den Internationalen Frauentag zu initiieren, der am 19. März 1911 erstmals begangen wurde
(seit 1921 am 8. März).

Auch nach mehr als 100 Jahren des Einsatzes für die Feststellung und Forderung „Frauenrechte sind Menschrechte“ hat der Weltfrauentag immer noch seine Daseinsberechtigung. Es gilt Strukturen der Gleichstellungspolitik zu stärken, Sorgearbeit umzuverteilen, Arbeitsmarkt- und Steuerpolitik gerecht zu gestalten. Wir brauchen eine gleichberechtigte Repräsentanz und Teilhabe, unser Gesundheitssys­tem muss geschlechtergerecht sein und Gewalt gegen Frauen und Mädchen muss immer noch be­kämpft werden.
Unser Rechtsstaat ist nur demokratisch, wenn er auf einer geschlechtergerechten Ge­sellschaft aufbaut.

Bewusstmachen, Bekennen und Bewegen
heißt, die Stimme nicht nur am 8. März zu erheben, sondern auch sich konsequent für die Gleichstel­lungspolitik einzusetzen. In diesem Wahljahr haben wir sogar die Chance, daran mitzuwirken!

Dr. Renate Tewaag, Präsidentin SID (2019 – 2021)
05.03.2021

 

Women’s Empowerment

Wir haben in den letzten Monaten unsere Kleiderschränke aufgeräumt, Keller ausgemistet, Fotoalben neu angelegt und nach Jahreszahlen sortiert, Küchenschränke aus- und umgeräumt und Mehlsortenbehälter im Küchenregal neu beschriftet. Einfach alles angepackt. Was umgekrempelt werden sollte. Jetzt aber kommt die Zeitenwende, bei der es darum geht, sich selbst auch umzukrempeln und zu überprüfen nach dem Motto: Woman Empowerment – Packen wir’s an.

Wörtlich übersetzt bedeutet Empowerment so viel wie „Ermächtigung“ oder „Handlungsfähigkeit“, im weiteren Sinn wird damit die Stärkung von Selbstbestimmung, Eigenmacht und Unabhängigkeit verschiedener Bevölkerungsgruppen bezeichnet. Starke, selbstbewusste Frauen, die für ihre Gleichberechtigung, Rechte und Freiheiten kämpfen, sind die Vorreiterinnen der Bewegung – von Aktivistinnen über Politikerinnen bis hin zu Stars, welche die Aufmerksamkeit immer wieder auf dieses wichtige Thema lenken.

Stimmt. Aber wie geht das genau? Es geht um dich persönlich. Um dein Inneres. Um deine innere Krankenschwester, um den Feuerwehrmann in dir, den Pfadfinder, die Psychotherapeutin. Es geht darum, dein eigener Kapitän zu sein.

Die Blickrichtung ändern!

Mal unter uns gesagt: Es ist doch viel einfacher, den eigenen Ehemann zu ändern, als sich selbst. Ja, aber das ist eben auch die hohe Kunst. Selbstvertrauen zu haben, Dinge anders zu sehen und vor allem anzupacken. Nicht im Voraus zu verurteilen, sondern genauer hinzuschauen, Klischees aufzubrechen. Liberalität, Ermutigung, Erfahrung, all das sind wichtige gesellschaftlich relevante Zutaten, die jeder von uns auf seinem Einkaufszettel zum besseren Ich haben sollte. Weiterentwicklung, lebenslanges Lernen, nie aufhören zu lächeln und zu umarmen. Danke sagen. Freundlich grüßen. Statt zu hupen, lieber lächeln.

Es geht aber auch um „Farbe bekennen“.

Beim „Female Empowerment“ geht es gegen alle Arten von offener und versteckter Diskriminierung von Frauen im alltäglichen Leben vorzugehen und mit den in den Köpfen vieler Menschen verankerten Vorurteilen und Geschlechterstereotypen zu brechen. Vor allem geht es aber beim „Woman‘s Empowerment“ um dich persönlich: die Stärkung des Selbstbewusstseins und das Überwinden von Grenzen, die sich viele Frauen aus Furcht, gesellschaftlichen Normen nicht zu entsprechen, selbst gesteckt haben.

Um es zu erreichen, sind sowohl die unermüdliche öffentliche Diskussion als auch das Setzen kleiner Zeichen im zwischenmenschlichen Bereich notwendig. Im Sinne unserer Vorreiterinnen, die schon so viel erreicht haben, nehmen wir uns vor, endlich selbst aktiv zu werden – weil auch kleine Maßnahmen einen großen Unterschied machen können.