Frauen verdienen 13 % weniger als Männer

Zwischen dem Bruttostundenverdienst von Frauen und Männern klafft in Schleswig-Holstein eine Lücke von 2,65 Euro. Während Frauen im Norden im vergangenen Jahr durchschnittlich 17,50 Euro in der Stunde erhielten, bekamen Männer 20,15 Euro, wie das Statistikamt Nord berichtete. Damit betrug der Verdienstunterschied 13 %. In Deutschland insgesamt waren es im Durchschnitt 18 %.  Grund für die Verdienstdifferenz sind strukturelle Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So arbeiten Frauen häufiger in Branchen und Berufen mit schlechterer Bezahlung und darüber hinaus seltener in Führungspositionen. Hervorzuheben ist, dass Frauen aber auch mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien weniger verdienen als Männer. Von einer echten Gleichbehandlung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt ist man noch lange entfernt.

Weltfrauentag

WeltfrauentagStatement zum Weltfrauentag am 08.03.2021

Die deutsche Politikerin, Friedensaktivistin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin (1857 – 1933) schrieb 1889: „Wie der Arbeiter vom Kapitalisten unterjocht wird, so die Frau vom Manne; und sie wird unter­jocht bleiben, solange sie nicht wirtschaftlich unabhängig dasteht.“

In ihrem Kampf für die Emanzipa­tion, in dem sie sich bewusst von der bürgerlichen Frauenbewegung abgrenzte, gelang es ihr während der zweiten sozialistischen internationalen Frauenkonferenz 1910 den Internationalen Frauentag zu initiieren, der am 19. März 1911 erstmals begangen wurde
(seit 1921 am 8. März).

Auch nach mehr als 100 Jahren des Einsatzes für die Feststellung und Forderung „Frauenrechte sind Menschrechte“ hat der Weltfrauentag immer noch seine Daseinsberechtigung. Es gilt Strukturen der Gleichstellungspolitik zu stärken, Sorgearbeit umzuverteilen, Arbeitsmarkt- und Steuerpolitik gerecht zu gestalten. Wir brauchen eine gleichberechtigte Repräsentanz und Teilhabe, unser Gesundheitssys­tem muss geschlechtergerecht sein und Gewalt gegen Frauen und Mädchen muss immer noch be­kämpft werden.
Unser Rechtsstaat ist nur demokratisch, wenn er auf einer geschlechtergerechten Ge­sellschaft aufbaut.

Bewusstmachen, Bekennen und Bewegen
heißt, die Stimme nicht nur am 8. März zu erheben, sondern auch sich konsequent für die Gleichstel­lungspolitik einzusetzen. In diesem Wahljahr haben wir sogar die Chance, daran mitzuwirken!

Dr. Renate Tewaag, Präsidentin SID (2019 – 2021)
05.03.2021

 

Women’s Empowerment

Wir haben in den letzten Monaten unsere Kleiderschränke aufgeräumt, Keller ausgemistet, Fotoalben neu angelegt und nach Jahreszahlen sortiert, Küchenschränke aus- und umgeräumt und Mehlsortenbehälter im Küchenregal neu beschriftet. Einfach alles angepackt. Was umgekrempelt werden sollte. Jetzt aber kommt die Zeitenwende, bei der es darum geht, sich selbst auch umzukrempeln und zu überprüfen nach dem Motto: Woman Empowerment – Packen wir’s an.

Wörtlich übersetzt bedeutet Empowerment so viel wie „Ermächtigung“ oder „Handlungsfähigkeit“, im weiteren Sinn wird damit die Stärkung von Selbstbestimmung, Eigenmacht und Unabhängigkeit verschiedener Bevölkerungsgruppen bezeichnet. Starke, selbstbewusste Frauen, die für ihre Gleichberechtigung, Rechte und Freiheiten kämpfen, sind die Vorreiterinnen der Bewegung – von Aktivistinnen über Politikerinnen bis hin zu Stars, welche die Aufmerksamkeit immer wieder auf dieses wichtige Thema lenken.

Stimmt. Aber wie geht das genau? Es geht um dich persönlich. Um dein Inneres. Um deine innere Krankenschwester, um den Feuerwehrmann in dir, den Pfadfinder, die Psychotherapeutin. Es geht darum, dein eigener Kapitän zu sein.

Die Blickrichtung ändern!

Mal unter uns gesagt: Es ist doch viel einfacher, den eigenen Ehemann zu ändern, als sich selbst. Ja, aber das ist eben auch die hohe Kunst. Selbstvertrauen zu haben, Dinge anders zu sehen und vor allem anzupacken. Nicht im Voraus zu verurteilen, sondern genauer hinzuschauen, Klischees aufzubrechen. Liberalität, Ermutigung, Erfahrung, all das sind wichtige gesellschaftlich relevante Zutaten, die jeder von uns auf seinem Einkaufszettel zum besseren Ich haben sollte. Weiterentwicklung, lebenslanges Lernen, nie aufhören zu lächeln und zu umarmen. Danke sagen. Freundlich grüßen. Statt zu hupen, lieber lächeln.

Es geht aber auch um „Farbe bekennen“.

Beim „Female Empowerment“ geht es gegen alle Arten von offener und versteckter Diskriminierung von Frauen im alltäglichen Leben vorzugehen und mit den in den Köpfen vieler Menschen verankerten Vorurteilen und Geschlechterstereotypen zu brechen. Vor allem geht es aber beim „Woman‘s Empowerment“ um dich persönlich: die Stärkung des Selbstbewusstseins und das Überwinden von Grenzen, die sich viele Frauen aus Furcht, gesellschaftlichen Normen nicht zu entsprechen, selbst gesteckt haben.

Um es zu erreichen, sind sowohl die unermüdliche öffentliche Diskussion als auch das Setzen kleiner Zeichen im zwischenmenschlichen Bereich notwendig. Im Sinne unserer Vorreiterinnen, die schon so viel erreicht haben, nehmen wir uns vor, endlich selbst aktiv zu werden – weil auch kleine Maßnahmen einen großen Unterschied machen können.

2020 – das Jahr der Frauen?

In klassischen Männerdomänen übernehmen zunehmend Frauen herausragende Funktionen. Sie haben auf dem Grund des Meeres und im All geforscht, geniale Erfindungen gemacht, führen Staaten und Länder und wichtige Bundesverbände, bestimmen die Geldpolitik der EU erheben ihre Stimme gegen Ungerechtigkeit und haben Grenzen überschritten. Von den wenigsten kennt man die Gesichter, aber sie haben etwas für die Menschheit getan.

Der Moment, als Kamala Harris vor die Welt trat und verkündete: „Ich mag die erste Frau in diesem Amt sein, aber garantiert nicht die letzte“, war ein Moment für alle Frauen auf dieser Welt. Die weiblichen Staatschefinnen führten mit klarem Blick und erfolgreicher als viele Männer durch die Pandemie – von Neuseeland über Taiwan und Finnland bis hin zu Deutschland. Auch Bürgerrechtsbewegungen sind weiblich geworden, Frauen sind laut und wagen es, gegen Ungerechtigkeiten aufzustehen. Sogar die Frauenquote in Vorständen wurde hierzulande durchgesetzt.

Aber Frauen verloren auch Terrain. In einem Jahr, in dem Frauen in Polen wieder um die Selbstbestimmung über ihren eigenen Körper kämpfen müssen, in dem Journalistinnen für Jahre eingesperrt wurden, nur weil sie die Wahrheit schrieben, in dem die Gewalt gegen Frauen anstieg, auch hier in Deutschland, fühlt es sich nicht nach Emanzipationsfortschritt an. Epidemien und Krisen warfen die Frauenrechte auch in der Vergangenheit um Jahre zurück. Das ist nicht neu. Es ist wieder eine Zeit angebrochen, in dem Frauen wieder härter um ihren Platz in der Welt kämpfen müssen und um ihre Sichtbarkeit.

Der Grund, warum die Regierungschefinnen die Pandemie besser in den Griff bekamen ist nicht etwa, weil wir Frauen klüger, moralischer oder gar besser wären. Das sicher nicht. Aber vielleicht ist die Messlatte für Frauen in Führungspositionen einfach höher. Lasst uns alle dazu beitragen, dass unsere Superfrauen an die Spitze gelangen und dass ihre Taten sichtbar werden. Das macht allen Frauen Mut. Dieser Moment – dieses Jahr ist so entscheidend, weil gerade vieles im Umbruch ist.  Wir haben jetzt die Chance auf neue Arbeitsmodelle, neue Werte, neues Denken. Wir stehen an einem Wendepunkt. Packen wir es an!

750,00 € Kulturspende an Gerhart-Hauptmann-Schule

Mit der Spende konnte kurz vor dem zweiten Lockdown das Theaterprojekt „Life doesn‘ t frighten me“ mit einer vierten Klasse realisiert werden, das durch unsere Clubschwester Kati-Luzie Stüdemann und Deborah Di Meglio betreut wurde.

Die Spende des SI-Clubs Kiel Baltica hat dazu beigetragen, in diesen schwierigen Coronazeiten den Kindern die Möglichkeit zu geben, mit den eigenen Ängsten umzugehen.

Die Gerhart-Hauptmann-Schule liegt auf dem Kieler Ostufer. Das ist ein Stadtteil, in dem viele Menschen mit herausfordernden Lebensumständen zu Hause sind.  In diesem Stadtteil treffen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und mit verschiedensten Sozialisationen zusammen. Schule leistet einen entscheidenden Beitrag zur Integration. Das ist eine immense Aufgabe, die sich nicht nur auf die Kinder bezieht, sondern auch auf ihre Familien. Schule ist ein Ort der Begegnung und der Entwicklung einer gemeinsamen Identität. Entscheidende Werte wie Selbstwirksamkeit, Toleranz und Respekt müssen hier gelebt und vermittelt werden. Im unterrichtlichen Handeln allein kann das nicht in ausreichendem Maße geschehen.

Die individuelle Entwicklung von Menschen und die Schulgemeinschaft müssen durch gemeinsame umfassende Projekte zur Wertevermittlung nachhaltig vorangebracht werden. Hierzu trägt die Spende des SI-Clubs Kiel Baltica bei.

https://www.gerhart-hauptmann-schule-kiel.de/post/life-doesn-t-frighten-me