Equal Pay Day – selbst Geld anlegen gegen den Gender Gap

2022 stand in Deutschland der 7. März im Zeichen des „Equal Pay Day” – statistisch betrachtet ist dies der Tag des Jahres, bis zu dem Frauen umsonst gearbeitet haben. Das dahinterstehende Rechenmodell geht so: Frauen verdienen in Deutschland aktuell im Schnitt 18 Prozent weniger als Männer. Sie arbeiten also gewissermaßen 66 Tage im Jahr umsonst.

Dass das Gehaltsniveau von Frauen und Männern bei gleicher Qualifikation und Tätigkeit dasselbe sein sollte, ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Doch die Realität sieht anders aus. In den vergangenen zehn Jahren hat sich der „Gender Pay Gap”, also das Bezahlungs-Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen, lediglich um ein Prozent verringert: Frauen erhalten bei gleicher Qualifikation im gleichen Job sechs Prozent weniger Lohn bzw. Gehalt als ihre männlichen Kollegen.

Gründe für die schlechtere Bezahlung meiner Geschlechtsgenossinnen gibt es viele – und alle zahlen auf die Konten „finanzielle Unselbstständigkeit” und „Altersarmut” ein …

Unterbezahlt und überhört

Zum Beispiel arbeiten Frauen häufiger in schlechter bezahlten Branchen und Berufen, in Teilzeit oder Minijobs und verdienen deshalb unterm Strich weniger. Dazu trägt auch die eigentlich längst überholte Rollenverteilung „Mann arbeitet, Frau sorgt” bei: Sage und schreibe 93,1 Prozent der Männer mit Kindern unter sechs Jahren arbeiteten 2019 in Deutschland in Vollzeit, gegenüber lediglich 27,4 Prozent der Frauen. Sogar wenn die Kinder älter und somit selbstständiger werden, ändert sich das kaum: Bei Eltern mit Kindern ab sechs Jahren arbeiten 94,8 Prozent der Männer in Vollzeit gegenüber 36,4 Prozent der Frauen. Die Mütter, die Teilzeit arbeiten, stehen in ihrer Freizeit meist jedoch nicht auf dem Tennisplatz, sondern erledigen unbezahlte Arbeit: im Haushalt, beim Home-Schooling, als Kinder-Chauffeur oder Familien-Manager.

Der Gender Pay Gap resultiert zudem aus patriarchisch geprägten Unternehmenskulturen, in den Frauen „eben weniger verdienen” und / oder unzureichend vorbereitet in Gehaltsverhandlungen gehen. Laut einer repräsentativen YouGov-Umfrage unter 2000 Deutschen haben vier von zehn Frauen sogar noch nie mit dem Vorgesetzten über ihr Gehalt verhandelt. Nur sechs Prozent der befragten Frauen gaben an, regelmäßig Gehaltserhöhungen einzufordern – bei den Männern waren es fast doppelt so viele.

Die Quittung kommt im Rentenalter

Der Dank für die entgeltfreie Hausfrauen- bzw. Mutterrolle oder den selbstlosen Verzicht auf ein adäquates Gehalt bleibt freilich aus. Stattdessen bekommen Frauen im Rentenalter die Quittung für das jahrzehntelange „Zurückstecken”: Im Schnitt erhalten sie 53 Prozent weniger Rente als Männer.

Eine „Patentlösung” für eine bessere, finanzielle Stellung der Frauen im Allgemeinen gibt es natürlich nicht. Doch mit einem modernen Rollenverständnis innerhalb der Familie, mehr Eigenmotivation, Selbstbewusstsein und gleichberechtigten Gehältern wäre schon viel gewonnen.

Zudem sollten auch Frauen sich trauen, an den Finanzmärkten aktiv zu werden und Geld sinnvoll zu investieren. Für relativ unerfahrene Anlegerinnen empfiehlt sich beispielsweise ein fondsgebundener Sparplan. So etwas bieten z.B. die Sparkassen oder „boerse.de“ an. Bereits ab 25 Euro monatlich, die beispielsweise in einen defensiv ausgerichteten Fonds investiert werden, lässt sich mit der Zeit ein kleines Vermögen ansparen. Dies verdeutlicht ein Rechenbeispiel: Bei einer angenommenen Gewinnperspektive von 9% p.a. und einem monatlichen Sparbetrag von 50 Euro wächst ein Start-Budget von 4000 Euro in zehn Jahren auf knapp 20.000 Euro an.

Und falls man wider Erwarten doch einmal mehr auf die Seite legen kann oder aber zwischenzeitlich Kapital benötigt ist auch das kein Problem: Ein Fonds-Sparplan kann jederzeit angepasst oder – falls nötig – ausbezahlt werden.

Übrigens: Solche langfristig angelegten Fonds investieren ausschließlich in langfristig erfolgreiche Vermögensaufbau-Werte, wie beispielsweise Amazon, Nestlé oder Colgate-Palmolive. Vermutlich nutzt jeder von uns deren weltbekannten Markenprodukte oder Services sogar selbst – was ein spannender Anreiz sein könnte, um sich als Investorin am Unternehmenserfolg zu beteiligen

Virtueller Festakt am 5.3.2022 um 17:00 Uhr

Noch 4 Tage, dann ist es so weit! Ein Jahr lang mussten wir uns aufgrund der Coronapandemie gedulden, bis wir im richtigen Rahmen unser Jubeljahr begehen dürfen. Das Schöne ist: Wir alle können dabei sein – und das ganz entspannt bei unserer digitalen Festveranstaltung. Zwar hätten wir lieber persönlich und in Präsenz gefeiert, doch wir sind uns sicher, dass wir auch so eine würdige Feier zelebrieren. Der digitale Rahmen ermöglicht uns zudem, dass wir die Veranstaltung öffentlich abhalten können und so zahlreiche Gäste begrüßen dürfen!
Im Rahmen unseres Jubiläums übergeben wir nun am Samstag, 5. März, um 17 Uhr den Soroptimist Deutschland Preis 2021. Dabei dürfen wir dieses Mal gleich zwei Organisationen auszeichnen, die sich besonders für die Verbesserung der Stellung von Frauen in der Gesellschaft stark machen: die MaLisa Stiftung von Maria und Elisabeth Furtwängler (www.malisastiftung.org) sowie #SheDoesFuture (www.shedoesfuture.org).
In Berlin und Bad Oeynhausen haben wir die Übergaben aufgezeichnet, die ihr nun am 5. März zu sehen bekommt.
Bitte meldet Euch über folgenden Link an. Die Teilnahme ist kostenlos: www.xing-events.com/Festveranstaltung_Verleihung_Soroptimist_Deutschland_Preis_2021.html
Vielleicht könnt ihr und alle unsere Clubschwestern von der vorbildlichen Arbeit der beiden Organisationen inspiriert, auch ein paar Ideen für Euren Alltag gewinnen. Außerdem dürfen wir uns über ein Grußwort von Elke Büdenbender freuen, unsere deutsche „First Lady“! Zudem tritt Jule Weber mit einem ganz besonderen Jubiläums-Poetry-Slam auf. Das wird mit Sicherheit ein launiger Festakt, auf den wir stolz sein können und der allen in

Statement SID zur Situtation in der Ukraine

Mitten in Europa herrscht nun Krieg – ein Zustand, den wir längst überwunden geglaubt haben. Jetzt ist es bittere Realität, die uns erschüttert und betroffen macht.

Wir alle können nur erahnen, in welcher Angst die vom Krieg betroffene Bevölkerung derzeit lebt. Wo kann ich mich aufhalten, um möglichst sicher zu sein? Ist die Versorgung in Sachen Medizin und Lebensmitteln gewährleistet? Wie und wo überstehe ich die kommenden Monate? Es stellen sich viele quälende Fragen. Unser Mitgefühl, unsere Gedanken und unsere Solidarität sind nun bei den Menschen vor Ort. Bei allen, die um ihre Angehörigen und Freunde bangen. Bei allen Opfern und ihren Familien. Bei allen, die sich um die Zukunft unseres friedlichen Zusammenlebens sorgen.

Ganz besonders denken wir als Soroptimist International Deutschland auch an die Frauen. Gemeinsam müssen mit höchster Priorität alle Anstrengungen unternommen werden, um Frauen – genauso wie Kinder – zu schützen und in Sicherheit zu bringen! All unseren Partner-Clubs von Soroptimist International sagen wir hiermit unsere uneingeschränkte Unterstützung zu!

Auch für sie müssen wir als Gemeinschaft agieren. Es gilt, unsere freiheitlichen und demokratischen Werte nach außen zu tragen und sie zu schützen. Jegliche Formen von Gewalt führen NIE zu Verbesserungen und der Krieg muss umgehend gestoppt werden! Wir dürfen unsere Augen vor den Gräueln des Krieges nicht verschließen, sondern jeglichen Dialog unterstützen.

Anne Dörrhöfer, Präsidentin Soroptimist International Deutschland

 

Gründerinnen aufgepasst: Ideenwettbewerb

Yooweedoo-Ideenwettbewerb 2022

Mit der eigenen Idee zur besseren Welt: Der yooweedoo-Ideenwettbewerb ermöglicht Gründerinnen mit nachhaltigen, gemeinwohlorientierten oder sozialunternehmerischen Geschäftsideen in Schleswig-Holstein, sich um ein Startkapital zu bewerben. Insgesamt stehen 50.000 Euro Preisgelder beriet. Die im Wettbewerb prämierten Konzepte erhalten ein Startkapital von bis zu 2.000 Euro. Zugang zum yooweedoo-Ökosystem aus Workshops, Veranstaltungen wie dem Summercamp, einem riesigen Netzwerk aus frischen wie erfahrenden Changemakern sowie Beratung durch das yooweedoo-Team. Der Ideenwettbewerb wird gefördert von der Landesregierung S-H, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und dem SI-club Kiel Baltica.

Klischees verhindern Gleichstellung

Mit dem heutigen Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen beginnen die Orange Days! Bis zum 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, liegt der Fokus weltweit auf der nachhaltigen Verwirklichung der Grundrechte von Frauen. Entscheidend ist jedoch, dass dieser Fokus auch unabhängig der Orange Days das gesamte Jahr über gilt!

Auf verschiedenen Ebenen haben wir als Gesellschaft deshalb noch viel zu tun – unter anderem bei der Bekämpfung von Klischees. Bestimmte Geschlechtsstereotypen beginnen schon im Kleinkindalter und verhindern später die Gleichstellung. Gewaltprävention beginnt somit schon in der Kita!

In den kommenden 16 Tagen richten wir den Fokus jeweils auf verschiedene Facetten der Ungleichbehandlung der Geschlechter und möchten so für all das sensibilisieren.

Hier geht’s zur Istanbul Konvention. Lasst uns gemeinsam für deren Ziele einstehen! PDF: https://rm.coe.int/1680462535