Mit Theater helfen: 1.111€ für Schule

ScheckübergabeWenn in der Hans-Christian-Andersen-Stadtteilschule etwas in Sachen Kultur läuft, stecken nicht selten die Kieler Soroptimistinnen dahinter. Seit 2007 unterstützen die SI-Clubs Kiel und Kiel Baltica Kulturprojekte der Gaardener Grundschule indem sie Theateraufführungen des Werftpark-Theaters exklusiv für ihre Gäste aufkaufen und daraus ein attraktives Event machen. 2016 konnte aus dem SI-Theater-Event „Edgar, der Schrecken der Briefträger“ 1.111,00 € an die Schule gespendet werden.

Ganz oder teilweise werden damit Theaterbesuche, Ausflüge in die Kunsthalle, auch andere Ausflüge finanziert. Dorit Hamer-Göbbel (SI-Club Kiel Baltica), die das Projekt gemeinsam mit ihrer Club-Schwester aus dem SI-Club Kiel, Helga Lange seit Anfang an betreut, freut sich über die gute Resonanz des Theaterprojektes: „Wenn wir gleichzeitig etwas Schönes erleben, macht es besonders Spaß, Gutes zu tun. Wir von SI werden auch in Zukunft die Hans-Christian-Andersen-Schule unterstützten“.

Ketelsen-Stiftung unterstützt USCH.I

Scheckübergabe StiftungMit 1.000 € fördert die Magrit und Nicolay Ketelsen Stiftung das Kieler Schulprojekt USCH.I, das alleinerziehenden Hartz IV-Müttern ermöglicht, ihren Hauptschulabschluss nachzumachen. Am 23.2.wurde der Scheck der Geschäftsleitung des Mehrgenerationenhauses im Kieler Yacht Club übergeben.

Die Margit und Nicolay Ketelsen Stiftung aus Wedel / Holstein ist eine kleine private Stiftung, die durch Margit Ketelsen nach dem Tod ihres Ehemanns Nicolay 2011 errichtet wurde. Margit Ketelsen erinnert sich: „Nach einem erfolgreichen und insgesamt 45 Jahre währenden Arbeitsleben gründete ich die Stiftung aus Dankbarkeit und auch ganz besonders zur Erinnerung an meinen viel zu früh verstorbenen Ehemann Nicolay Ketelsen. Es war unser gemeinsamer Traum im Ruhestand etwas Sinnvolles für andere zu tun.
Da ich im eigenen Umfeld erfahren habe, wie schwer es für Kinder, Jugendliche und Studierende ist, ohne Unterstützung aus dem Elternhaus, eine gute Bildung zu erhalten, möchte ich all Jenen durch meine Stiftung helfen.“

Begünstigt werden Projekte, die sich in Deutschland für die Förderung von Kindern, Jugendlichen und jungen Menschen einsetzen sowie Einzelpersonen, die während ihrer Ausbildung finanzielle Hilfe benötigen.

„Wir freuen uns, dass es Menschen wie Margit Ketelsen mit großem Herz für Frauen ohne Ausbildung gibt, die unser Schulprojekt unterstützen“, sagt Angelika Adelmann, amtierende Präsidentin des SI-Clubs Kiel Baltica.

Präsidentin Angelika AdelmannSoroptimist International (SI) ist die weltweit größte, Vereinigung berufstätiger Frauen in verantwortlichen Positionen. Sie sind ehrenamtlich aktiv in sozialen, kulturellen und ökologischen Hilfsprojekten im lokalen, nationalen und internationalen Umfeld und pflegen internationale Freundschaft. „Frei nach dem Motto „Bewusstmachen – Bekennen – Bewegen“ geben wir und Spender wie die Ketelsen-Stiftung diesen jungen Frauen eine zweite Chance“ – so Angelika Adelmann „Ein Schulabschluss ermöglicht den jungen Müttern eine Ausbildung zu beginnen und ist damit die Basis einer soliden Zukunft für die Mütter mit ihren Kindern. Wir freuen uns, diesen Scheck in Höhe von 1.000€ übergeben zu können.“

Resilienz statt Burnout

Rund 70 Soroptimistinnen und Gäste kamen am 23.2.16 zum „offenen Meeting“ in den Kieler Yacht Club, um die bekannte Trainerin und Business-Coach Renate M. Hannemann zu hören.

Die Zeiten, in denen Burnout ausschließlich als eine Leistungsschwäche des Einzelnen gesehen wurde, sind vorbei. Wissenschaftliche sowie praktische Studien belegen, dass es das feine Zusammenspiel von dynamischen Arbeitsanforderungen und persönlichen Ressourcen ist, das die Entstehung eines Überlastungs-Syndroms begünstigen oder verhindern kann. Resilienz ist dabei die (teilweise trainierbare) Eigenschaft, unter Belastung nicht zusammenzubrechen, sondern aus eigenen Fehlern zu lernen und gestärkt aus der Krise hervor zu gehen.

Optimismus – Positives Denken – ist lernbar, um ein wertvolles Lebensgefühl zu entwickeln, das das Immunsystem stärkt. Energie statt Stress lautete die Botschaft! Intuitives Planen und Handeln nach dem Motto: „carpe diem“, war der Inhalt ihres lebendigen Vortrags. Ziel ihrer Botschaft war es, Impulse zu vermitteln, wie wir alle mit Lebensfreude, Gelassenheit, Gesundheit, Glück und Erfolg die täglichen Herausforderungen meistern können. Der inspirierenden Vortrag gab Hoffnung,, die Zukunft mit Lebensmut und Tatkraft selbst gestalten zu können.

Vita

Renate M. Hannemann arbeitet rund 30 Jahre als Business-Coach. Sie ist Erfolgstrainerin und Heilpraktikerin (Psychotherapie). Viele Jahre war sie leitende Angestellte/Managerin in einem großen Allfinanzkonzern. Bereits 1997 gründete sie das „Institut für Zukunftsgestaltung“, das sie bis heute leitet. Renate Maria Hannemann ist anerkannte Expertin für Soziale Kompetenz und Teamfähigkeit. Ihre Kernthemen sind: Ganzheitliche Kommunikation, intrinsische Motivation, Persönlichkeitsentwicklung & Selbstmanagement. Vorträge werden individuell auf die Bedürfnisse der Auftraggeber ausgerichtet. An der Hochschule in Worms lehrt sie „Motivationskompetenz (Lernen lernen – schneller, leichter und besser) für dauerhafte Ergebnisse.

Vera Sackmann neue Clubschwester

Am 26.1.2016 wurde die Kieler Unternehmerin Vera Sackmann feierlich im SI-Club Kiel Baltica aufgenommen. In ihrer Charterrede hob Club-Präsidentin Angelika Adelmann das große Engagement von Vera Sackmann für den Club hervor, das sie schon vor ihrer Aufnahme eingebracht hatte.

Vera Sackmann hat zwei Kinder und betreibt als geschäftsführende Gesellschafterin das Unternehmen Veraworx. Die Veraworx GmbH arbeitet im neuen Dienstleistungssegment „value added services“. „Wir konfektionieren alles, was Maschinen nicht können, vor allem im Telefon-, Krankenkassen-, Bank-Kartenbereich“, erklärt Vera Sackmann. Zu ihren Hobbies gehören Radtouren, Segelfliegen und Golf. Diese Kenntnisse wird sie aktiv ins Clubleben einbringen, küdigte Vera Sackmann in ihrer Dankesrede an. Sie ist das 36 Mitglied des zweiten Kieler-SI-Clubs.

Rolle der Frau im Islam

Randa DakhelRanda Dakhel_Saad Schaar_Angelika Adelmann

 

 

 

 

 

 

 

Am 26.1.2016 waren die aus Syrien stammende Randa Dakhel und ihr Ehemann Herr Saad Schaar bei SI-Club Kiel Baltica zu Besuch, um über die Rolle der Frau im Islam zu sprechen. Rund 50 Clubschwestern und Gäste folgten interessiert ihren Ausführungen.

In ihrem PowerPoint-Vortrag  analysiert Randa Dakhel das Verhältnis von Frauen und Männern auf der Grundlage des Korans und der Hadithe (der Bericht zur Sunna, sprich Lebensweise des Propheten Mohammed) und zieht Vergleiche mit der gesellschaftlichen Realität.

Der Islam sei eine Religion, in der Frauenrechte hochgehalten werden, sagte Randa Dakhel. Dem vielfach gezeichneten Bild einer frauenfeindlichen, patriarchalen und reaktionären Religion begegnet sie mit zahlreichen Textstellen aus Koran und Hadithen, die belegen sollen, dass die Rechte der Frauen – zum Beispiel auf Arbeit, Verdienst, politische Partizipation und Gleichstellung – befürwortet werden.

Islamisches Grundprinzip ist, dass Mann und Frau vor Gott gleich viel wert sind, d.h. keiner hat aufgrund seines Geschlechts eine bessere Chance auf das Paradies (z.B. Sure 3, Vers 195). Folglich obliegen beiden dieselben gottesdienstlichen Pflichten (Gebet, Almosen, Fasten und Pilgerfahrt.

Aus der Gleichwertigkeit von Mann und Frau folgt jedoch keineswegs die rechtliche Gleichstellung. Der Islam schreibt den Geschlechtern aufgrund ihrer verschiedenen körperlichen Eigenschaften unterschiedliche Talente und dementsprechend Aufgaben zu, woraus sich wiederum Rechte und Pflichten ableiten.

Randa Dakhel zitierte Textstellen, die – ihrer Ansicht nach – die Frauenfreundlichkeit des Islam besonders belegen: „Der Beste unter euch ist derjenige, der seine Frau am besten behandelt. Und ich bin derjenige, der seine Frau am besten behandelt.“ In der anschließenden Diskussion fragten sie die Teilnehmerinnen, wenn die Männer, die diesen Satz zitieren gleichzeitig „für sich herausnehmen“ stets zu wissen, was das Beste für die Frau sei, werde daraus genau jene patriarchale Haltung von Bevormundung, die Frauen in ihrer freien Entfaltung im Wege steht.
Dakhel machte klar, was manchem Nichtmuslim in der westlichen Welt als Diskriminierung erscheint, begreifen Muslime häufig als besondere Wertschätzung der Frau. In der vorislamischen Zeit hatten Frauen auf der arabischen Halbinsel eine sozial niedrigere Stellung als Männer inne. Dakhel erzählt, dass der Prophet Muhammad den Frauen nicht nur überhaupt erstmals Rechte verlieh, sondern sie darüber hinaus zu wirtschaftlich eigenständigen und politisch aktiven Persönlichkeiten erhob. Sie verweisen dabei auf die frühe islamische Geschichte, in der Frauen eine wichtige Rolle spielten.

Sie erzählt, warum sie ihr Kopftuch mit Stolz trägt. Sie sagt, dass es ein Teil ihrer gesamten Kleidung sei, die bestimmten Vorschriften unterliegt. Die ihre Würde und Achtung schützt. . Muslime sollten grundsätzlich Kleidung tragen, die den Körper in der Weise bedeckt, dass die Figur nicht sichtbar wird, um das Interesse des anderen Geschlechts nicht auf sich zu lenken. Deshalb sollte die Kleidung weder zu eng anliegen noch durchscheinend sein. Da die Haare bzw. Frisur der Frau eine sehr wichtige Rolle für ihr Aussehen spielen und auch eine gewisse Anziehung ausüben können, gilt für Frauen zusätzlich, dass sie ein Kopftuch tragen. Grundlage für diese Regelungen ist die Koranstelle 24:31 sowie ein Ausspruch des Propheten Muhammad (s), nach dem von einer Frau nichts außer Gesicht und Händen zu sehen sein soll.

Die Vorschriften gelten in Anwesenheit fremder Männer (Männer, mit denen die Frau theoretisch eine Ehe eingehen könnte.) Innerhalb der Familie, Verwandtschaft oder unter Frauen kann die Muslima auf die Bekleidungsvorschriften verzichten.

Dakhel erklärt, welche Rolle einer muslimischen Frau als Mutter zukommt:

Sie erklärt, dass die Mutter eine besondere Stellung einnimmt. Der Koran erwähnt an einigen Stellen das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern und hebt die besondere Mühe der Mutter hervor, z.B. bei Schwangerschaft, Geburt und Stillen (31:14). Der Islam geht sogar so weit, dass die (geschiedene) Mutter für das Stillen der Kinder von ihrem Ehemann eine finanzielle Entschädigung verlangen kann (Koran 65:6). Welche große Bedeutung der Frau als Mutter zukommt, zeigt auch ein Ausspruch des Propheten Muhammad (s). Auf die Frage, wer es am meisten verdiene, gut behandelt zu werden, antwortete er dreimal „deine Mutter“ und erst danach „dein Vater, dann deine nächsten Verwandten.“

Randa Dakhel klärt die Frage: darf eine muslimische Frau einen Nicht-Muslim heiraten?

Ehe und Familie seien im Islam besonders geschützt, weil sie als kleinste Einheiten der Gesellschaft das Fortbestehen der Gemeinschaft sichern. Eine funktionierende Ehe bedarf einer Lebensgrundlage und Lebenseinstellung, die beiden Partnern gemeinsam ist. Deshalb ist eine Ehe zwischen muslimischen Partnern in jedem Fall vorzuziehen. Aus einer Beziehung zwischen andersgläubigen Partnern mit unterschiedlichen Weltanschauungen könnten Schwierigkeiten erwachsen. Daher darf eine muslimische Frau keinen Angehörigen einer anderen Religion heiraten. (Koran 2:221)

Um die Rolle der Frau im Islam zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, dass die Männer die Frauen und die Familie grundsätzlich zu versorgen haben. Nach dem traditionellen Rollenverständnis hat der Mann seine Frau und die Kinder finanziell zu versorgen, während die Frau für die Familie und den Haushalt da ist. Daher ist das Erbrecht wie folgt geregelt(Koran 4:34) :

„Auf eines männlichen Geschlechts kommt bei der Erbteilung gleichviel wie auf zwei weiblichen Geschlechts.“ D.h. dass die Frau „nur“ die Hälfte des Anteils des Mannes. Sie kann über ihren Erbanteil frei verfügen, ohne dass der Mann oder andere Familienangehörige einen Anspruch darauf erheben können.

Dakhel betont auch, dass Mann und Frau die freie Entscheidung bei der Wahl ihres Ehepartners haben. In der Praxis kann es jedoch zu Eheschließungen gegen den Willen der Frau kommen. Während der Mann im Islam bis zu vier Frauen ehelichen darf – vorausgesetzt es ist ihm möglich, alle gleich gut zu versorgen und zu behandeln – kann die Frau nur einen Ehemann haben, auch wenn sie sich finanziell mehrere leisten könnte. Diese Regelung gilt als deutliche Verbesserung gegenüber der vorislamischen Zeit, in der der Mann unbegrenzt viele Frauen haben durfte. Durch die Vielehe soll gesichert sein, dass alle Frauen in der Gesellschaft unter männlichen Schutz genommen werden. Praktiziert wird die Vielehe jedoch heute nur noch selten.

Heftige Diskussionen in Bezug auf den Umgang des Mannes mit seiner Ehefrau hat der vielbeachtete Vers 34 der 4. Sure erregt. Hierin heißt es zunächst: „Die Männer stehen den Frauen vor, weil Gott die einen vor den anderen ausgezeichnet hat (…).“ Konservative Muslime lesen daraus, dass der Mann mehr geistige und körperliche Fähigkeiten als die Frau besitzt und er daher in der Ehe über die Frau nicht nur bestimmen darf, sondern muss. Weiter heißt es in dem Vers: „Die rechtschaffenen Frauen sind gehorsam (…).“ Da an dieser Stelle nicht näher erläutert wird, wem die Frau gegenüber „gehorsam“ zu sein hat, üben sich die Gelehrten in der Interpretation: Die einen nennen Gott, die anderen den Ehemann. Kontrovers ist jedoch vor allem der letzte Teil des Verses: „Die, deren Widersetzlichkeit ihr fürchtet, die ermahnt, meidet in den Betten und schlagt!“ Das Verb „schlagen“ wird von den Gelehrten unterschiedlich verstanden, auch in deutschen Koranausgaben finden sich hier verschiedene Übersetzungen. Die Gelehrten verweisen darauf, dass Muhammad seine eigenen Ehefrauen nie geschlagen habe. Sie betonen, dass das Schlagen der Frau nur in einer Ausnahmesituation erlaubt und damit in der Regel verboten sei. Keinesfalls dürfe sie jedoch zurückschlagen, so die Gelehrten. Uneinigkeit besteht darüber, ab wann die im Koran beschriebene „Widersetzlichkeit“ der Frau beginnt: Mit der Beleidigung und Bloßstellung des Ehemanns, der Verweigerung des Beischlafs mit ihm, der Aufnahme eines Berufs gegen seinen Willen?

Es war ein anregender Abend, der sicherlich auch danach noch für viel Gesprächsstoff gesorgt hat. Leider konnten nicht alle Fragen, wie z.B. ob Frauen ein Recht auf Bildung haben und ob dieses gefördert wird, ob sie komplette Berufsfreiheit haben, welche Rolle sie im öffentlichen Leben innehaben und persönliches, wie z.B. ob sie sich scheiden lassen können, nicht geklärt.

Dorothee Thomanek