Lebensmittelallergien und -intoleranzen

Zum ersten offenen Meeting zugunsten des Schulprojekts „U.Sch.I“ trafen sich rund 40 Interessierte am 23.4.19 im Kieler Yacht Club. Dr. Petra Schulze-Lohmann Ernährungsexpertin, Sektionsleiterin, wissenschaftliche Leiterin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. Sektion Schleswig-Holstein referierte zum Thema Lebensmittelallergien und -intoleranzen.

Sind wir heutzutage wirklich empfindlicher oder eignen wir uns Unverträglichkeiten an, weil wir von Ihnen gehört haben? Was bringen Glutenunverträglichkeit oder Laktoseintoleranz bspw. wirklich mit sich? Das Thema ist komplex:

Was ist der Unterschied zwischen Nahrungsmittelallergie und Nahrungsmittelunverträglichkeit? Welche Faktoren können die Entstehung einer Lebensmittelallergie beeinflussen? Welche Zellen des Immunsystems spielen eine aktive Rolle bei allergischen Entzündungsreaktionen?

Allergien entstehen, weil das Immunsystem auf harmlose Stoffe mit unange­messenen und krank machenden Abwehrreaktionen reagiert. Viele Birkenpollenallergiker kennen das Problem, auch auf bestimmte Lebensmittel allergisch zu reagieren. Bestimmte Formen der Lebensmittel­allergie, wie die gegen Erdnüsse, können sogar lebensbedrohlich werden. Nicht mit einer Allergie verwechseln sollte man Lebensmittelunverträg­lichkeiten wie die auf Milchzucker (Laktose­intoleranz – im Gegensatz zur Milcheiweißallergie) oder Histamin.

Frau Dr. Schulze-Lohmann streifte umfassend die komplexe Thematik der Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die von allergischen Reaktionen über alters- und geographische Besonderheiten bis zu den nicht allergischen Unverträglichkeitsreaktionen reicht.

Schließlich beschäftigte sie sich mit nicht allergischen Lebensmittelunverträglichkeiten. Bei diesen Reaktionen handelt es sich nicht um grundlegende immunologische Störungen. Es kann sich beispielsweise um Probleme handeln, die auf Enzymdefekte zurückgehen, wie bei der Laktoseintoleranz (Probleme mit der Verwertung von Zucker). Bei anderen Formen wie der Histaminunverträg­lichkeit liegt kein definierter Enzymdefekt vor. Zusätzlich gab sie einen Überblick über die Rolle von „Zusatzstoffen“ – sowohl in verarbeiteten Lebensmitteln als auch als natürlich vorkommende Lebensmittelbestandteile – als Auslöser einer Unverträglichkeitsreaktion.

Summa summarum: viel geballter Stoff mit wichtigen Hinweisen für Betroffene. Die charmante Referentin schaffte es verständlich die komplexen Inhalte zu erklären und beantwortete geduldig alle Fragen. Der Abend war informativ. Die Co-Referate engagierter Zuhörerinnen sorgten nicht unbedingt für mehr Klarheit.