Ausverkauftes Haus. Die Stimmung war fröhlich, aufgeregt, freundschaftlich und der gereichte Begrüßungssekt tat das seine.
Seit 2007 laden die SI-Clubs Kiel und Kiel Baltica gemeinsam Freunde und Bekannte zum Theater-Event ein und unterstützen damit als Kulturpatinnen die Hans-Christian-Andersen-Schule in Gaarden, denen der Reinerlös zugute kommt. Initiatorin Helga Lange vom Si-Club Kiel sowie die Präsidentinnen Angelika Adelmann (Kiel Baltica) und Vizepräsidentin Anette Schwohl (Kiel) begrüßten die zahlreichen Gäste. Helga Lange, die sich einst mit Dorit Hamer-Göbbel diese gemeinsame Aktivität zum Wohle der Kulturförderung ausgedacht hat, hob hervor, wie wichtig dieser Beitrag ist, da den Schülern „mit diesem Geld unbürokratisch kulturelle Ausflüge – ob Werftparktheater, Kunsthalle, Kino oder Konzert – ermöglicht würden. Dies sei keine Selbstverständlichkeit bei manchen Familien – die keine staatlichen Transferleistungen erhielten, aber so wenig verdieten, dass Extras wie „Kultur“ für die Kinder kaum drin sind.“
Und dann ging es los:
Es wedelte, quickte, grunzte und stampfte. Viel Bewegung, richtig Action. Es erklingen Revolutionslieder. Alles mitreißend professionell. Sieben Schauspieler bewältigen in einer bravourösen Leistung insgesamt 15 Rollen. Die Aufmerksamkeit und Beobachtungsgabe der Zuschauer ist permanent gefordert. Wer Orwells Original nicht kennt (und nicht die hervorragende Vorbereitung von Doris Frese-Körner hatte) wird manche der abstrakt umgesetzten Szenen womöglich erst zeitverzögert vollständig begreifen. In Zeiten der Ukraine-/Russland-Krise, des Konfliks im nahen Osten, des Vormarsches der IS und der massiven Verschiebungen der Weltökonomie aufgrund der Energiepreise (Öl) ist Stephan Hintzes Inszenierung von Orwells Farm der Tiere erschreckend aktuell.
Wir haben einen ereignisreichen, anregenden Abend erlebt, über den wir noch lange nachdenken werden. Ich habe mir vorgenommen, Animal Farm noch mal anzusehen. Danke an die Organisatorinnen und die zahlreichen Helferinnen, die diesen Abend so perfekt organisiert haben. (Dorothee Thomanek)