Wir gratulieren allen Soroptimistinnen auf der ganzen Welt. In den letzten 100 Jahren haben wir alle gemeinsam viel erreicht. Für das neue Jahrhundert wünschen wir uns, dass sich Frauen weiterhin intensiv in gesellschaftspolitische Entwicklungen einmischen, dass wir eigene Ideen entwickeln, dass wir Probleme lösen, anstatt sie hinzunehmen. Von den politischen Entscheidungsträgern erwarten wir Frauen erhebliche Verbesserungen der Rahmenbedingungen für Familien, dann muss es uns um die Zukunft nicht bange sein.
Nicht ganz so progressiv hat man vor 100 Jahren gedacht. Am 3. Oktober 1921 wurde Soroptimist International als Pendant zu den reinen Männer-Clubs aus der Taufe gehoben. Im Umbruch der damaligen Zeit haben 81 Frauen unterschiedlicher Berufe das Bedürfnis verspürt, sich für die Verbesserung der Lebensumstände von Frauen – sie nannten das den Dienst an der Basis –, für die Gleichstellung von Mann und Frau, die Steigerung der Effizienz ihrer Mitglieder bei der Ausübung ihrer Berufe und für die Pflege der Freundschaft unter Frauen einzusetzen.
In Europa begann es mit einem beruflichen Netzwerk zwischen der französischen Chirurgin Suzanne Noël, die 1924 den ersten SI-Club in Paris gründete, und der deutschen Chirurgin Edith Peritz, wodurch es 1930 zur Gründung des ersten Clubs in Berlin unter dem Namen „SI-Club Berlin – Club berufstätiger Frauen“ kam.
Es hat sich viel getan und die Situation der Frau hat sich in den letzten 100 Jahren immens verbessert. Wir konnten viele politischen Erfolge feiern. Heute basieren die rechtlichen Bestimmungen auf Artikel 3 des Grundgesetztes: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“. Durch unsere soroptimistischen Aktionen und Projekte konnten wir das Schicksal von vielen Frauen positiv wenden. Durch die Freundschaft in den Clubs konnten wir viele Frauen kennenlernen, unsere Horizonte erweitern, uns gegenseitig unterstützen und ergänzen. Aber wir wissen auch, dass es noch viele Bereiche gibt, in denen großer Handlungsbedarf besteht.