Immer noch sind Frauen in den oberen Etagen der Wirtschaftsunternehmen weit unterrepräsentiert – knapp sechs Prozent der deutschen Vorstandsmitglieder sind weiblich, hat eine Erhebung jetzt ergeben. In den von Männern dominierten Gremien kommt offenbar kaum einer auf die Idee, eine Frau einzustellen. Erhöhung des Frauenanteils auf freiwilliger Basis: Fehlanzeige.
Soroptimist International Deutschland wünscht sich ein gleichgestelltes, ausgewogenes Miteinander von Frauen und Männern, auf jeder Stufe der Hierarchien. Gerade in den Vorständen der Wirtschaft lässt sich dies allerdings erst erproben, wenn Frauen hineingelassen werden. Dazu bedarf es der Frauenquote, deren gesetzliche Einführung für die Aufsichtsräte der börsennotierten Unternehmen für das Jahr 2016 geplant ist. Als eine Vereinigung, die sich als „ eine weltweite Stimme für Frauen“ sieht und sich für die Stellung der Frau in der Gesellschaft einsetzt, unterstützt Soroptimist International Deutschland ausdrücklich diese Pläne, spricht sich zudem für eine verbindliche Frauenquote in allen Vorständen der Wirtschaft aus. Nur wenn auch in den Vorständen eine Frauenquote zwingend vorgegeben ist, werden Frauen auf allen Ebenen des Managements gefördert.
Nicht die Quote allein wird allerdings dazu führen, dass mehr Frauen im Management beteiligt sind. Gleiche Bedingungen bei der Ausbildung und im späteren Berufsleben, gesetzliche Rahmenbedingungen und Einrichtungen, die es Frauen ermöglichen, ohne einen übermenschlichen Kraftakt und Spagat zwischen Beruf und Familie ihrem Beruf nachzugehen, gehören dazu. Auch dafür tritt Soroptimist International Deutschland nachdrücklich ein. Sind die Startbedingungen ungleich, so werden sich trotz Quote die freigehaltenen Plätze nicht besetzen lassen.
Nicht zuletzt möchte Soroptimist International Deutschland den Frauen Mut machen, sich im Beruf zu profilieren. Soroptimist International Deutschland bietet Frauen ein Forum, sich untereinander auszutauschen, zu vernetzen und sich gegenseitig zu bestärken.